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Umweltschutz

Ablaugen ist das eine. Was aber geschieht mit den dabei anfallenden Giften und Chemikalien? Wie wir in der HolzCleanic damit umgehen, erfahren Sie hier.

Jeder von uns kennt die Geschichte vom ungereinigten Seewasser, das im Handumdrehen zu Wein wird. Wir stehen vor einer vergleichbaren Aufgabe, doch obwohl diese Erfahrung schon fast 2.000 Jahre alt ist, haben wir den Dreh nicht rausgekriegt und brauchen einen aufwendigen Prozess mit viel Chemie, um aus unserem Abwasser wieder klares Wasser herauszufiltern.
Alle anfallenden Flüssigkeiten Spritzwasser, verbrauchte Chemikalien etc.) werden dazu in einer Auffangwanne gesammelt. Diese Mischung sehen Sie im Wasserglas weiter unten: Eine trübe Brühe aus Wasser, Chemie und Lackresten.

Das Problem sind die Lackreste.

Alte Lacke bestehen aus hochgiftigen Schwermetallen wie zum Beispiel Blei, Zink und Cadmium. Diese Schwermetalle dürfen auf keinen Fall in das Abwasser gelangen. Sie sind aber mit der Flüssigkeit wie Salz in der Suppe untrennbar verbunden und können deshalb nicht einfach aus dem Wasser herausgefiltert werden (die Filtertücher würden sich mit den seifigen Schlämmen sofort zusetzen).
Diese Verbindung "aufzuknacken" ist die Arbeit der Abwasserbehandlungsanlage.

wasserglas Bild oben links: unbehandeltes Abwasser; Bild oben rechts: gereinigtes Wasser, der Farbschlamm hat sich nach unten abgesetzt; Bild unten: Farbschlamm nach Pressung.

DIE ARBEIT DER ABWASSERANLAGE

Das Abwasser wird zur Behandlung in einen großen runden Rührbehälter gepumpt und dort ständig umgerührt. Im Behälter sind in einer Sonde zwei Meßelektroden angebracht, die beständig den aktuellen PH-Wert des Wassers an die Steuerung im Schaltschrank melden. Eine Elektrode ist zuständig für den Prozeß der "Spaltung", also der Trennung der Schwermetalle vom Wasser. Die andere Elektrode ist zuständig für die Neutralisation des Abwassers. Während des Rührens wird aus der Chemikaliendosierstation in kleinen Mengen Chemie zugeführt. Im ersten Schritt wird "übersäuert", d.h. so lange Salzsäure und Eisen3Chlorid zugegeben, bis ein PH-Wert unterhalb 2.3 erreicht ist.
In diesem chemischen Zustand trennt sich die Verbindung von Schwermetallen und Flüssigkeiten.

Danach erfolgt der gegenläufige Prozeß mit Zugabe von Natronlauge, bis ein PH-Wert nahe 8.0 erreicht und die Flüssigkeit damit chemisch neutral ist (der PH-Wert von Leitungswasser ist 7.0). Jetzt wird Flockungsmittel beigegeben und eingerührt. Danach erfolgt die Absetzphase: Die Charge ruht für vier Stunden, damit sich die Feststoffe zum Boden hin absetzen können. Im Behälter sieht es jetzt so aus wie im rechten Wasserglas oben: Oben ist das gereinigte Wasser, unten sammeln sich die konzentrierten Schwermetalle.

Das Wasser wird in der Reinwasserstrecke anschließend noch einmal gefiltert und dann in den Kanal eingeleitet. Der Lackschlamm wird zu einem festen Kuchen gepresst und kontrolliert als Sondermüll entsorgt.